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Arezo Popal

 
 

Das Dilemma einer unglücklichen Lieb

 
 
 

Es regnet.

Sie läuft verloren durch die leeren Strassen.

Die Tränen ihrer Verzweiflung und die Regentropfen

vereinigen sich und streicheln ihr Gesicht.

Der Wind weht ihr entgegen und versucht 

sie an ihrem Fortkommen zu hindern.

Sie hat aber längst ihre Entscheidung getroffen.

Sie bleibt nicht mehr bei ihm.

Es hat keinen Sinn mehr.

Er verdient ihre Liebe nicht mehr.

Er weiß ihre Treue und Aufopferung nicht zu schätzen.

Sie kann doch unmöglich länger bei einem Mann bleiben,

der sie ständig mit seinem Schweigen quält

und von ihr absolute Gehorsamkeit verlangt.

Sie läuft immer schneller.

Ein neues und besseres Leben wartet auf sie.

Sie ist jetzt frei.

Und plötzlich bleibt sie stehen.

Sie hört seine Stimme.

Er ruft nach ihr.

Sie sieht sein vor Schmerz und Kummer verzerrtes Gesicht vor sich.

Sie spürt mit jeder Faser ihres Körpers seine Hilflosigkeit.

Sie denkt an sein Leiden.

Er ist nicht mehr dazu in der Lage, den Menschen zu vertrauen.

Die früheren Wunden sind immer noch nicht verheilt

Sie kann ihn doch jetzt unmöglich im Stich lassen.

Sie dreht sich um und läuft zurück.

Er wird sie bestrafen.

Er wird schweigen und ihr mit seinen vorwurfsvollen Blicken

zu verstehen geben, dass sie auch eines Tages 

sein Herz brechen und ihn verlassen wird.

Sie wird aber einen Weg zu seinem Herzen finden, das 

sie braucht.

Sie liebt ihn und er sie auch.

Es regnet nicht mehr.

Er steht an der Haustür und wartet ungeduldig auf sie.

"Wo warst du?" fragt er misstrauisch.

Sie umarmt ihn und fängt an zu weinen.....

 

Arezo

Deutschland

Februar 2010

 

 

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5. Jahr         114 Ausgabe                     Februar  2010