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Starthilfe am Hindukusch

 

 

Flüchtlinge – Organisation unterstützt Rückkehrer beim Neuanfang in Afghanistan

 

 

 

Die Asylbewerberzahlen sinken seit Jahren. Dennoch liegt Deutschland laut einer UNO-Studie mit einem Zuwanderer-Anteil von 5,5 Prozent weltweit an dritter Stelle. Und noch immer stellen Zehntausende Schutz suchender Menschen in der Bundesrepublik Asylanträge. Viele davon werden abgelehnt, Flüchtlinge wieder abgeschoben.

„In Hessen leben gerade viele Afghanen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus“, berichtete Sarah Anne Struck, die seit Anfang 2006 das Projekt „Assisted Voluntary Return for Afghan Refugees“(Avrar) leitet. Ziel des Programms der „International Organization for Migrraton“ (IOM) ist es daher, afghanischen Flüchtlingen durch gezielte Informationen die Rückkehr in ihr Heimatland zu erleichtern – denn schließlich, sagt Struck, sei es in jedem Fall besser, nicht bis zur Abschiebung zu warten: „Eine geplante freiwillige Rückkehr ist immer der bessere Weg.“ Im Regierungspräsidium wurde nun über dieses noch bis Ende des Jahres andauernde Projekt informiert. 1951 als Organisation gegründet, die sich um Vertriebene im Nachkriegseuropa kümmerte, zählt die IOM mittlerweile 116 Mitgliedstaaten. In weltweit rund 280 Niederlassungen arbeiten etwa 5000 Menschen für die Organisation.

Mit verschiedenen Programmen unterstützt die IOM seither die Rückkehr und Reintegration von  Vertriebenen und Flüchtlingen in ihr Heimatland. Seit  ihrer Gründung betreue die Organisation mehr als Millionen Hilfesuchende – davon allein eine halbe Million in Deutschland. Im Auftrag der Bundesregierung könne seit 1979 beispielweise illegal Eingereistete oder abgelehnte Asylbewerber die Heimatreise auf Kosten der IOM antreten. In 35 Ländern, etwa Pakistan, Afghanistan oder Ghana, erhalten die Rückkehrer außerdem eine finanzielle Starthilfe.

 

Eine Nähmaschine oder ein paar Hühner

Jede Person kann diese Förderungen nur ein einziges Mal in Anspruch nehmen. Struck: „Sonst könnte ja jeder mal schnell einen kostenlosen Heimaturlaub machen – wir sind schließlich kein Reiseunternehmen.“

Rückkehrer nach Afghanistan erhielten beispielweise materielle  Zuwendungen wie Nähmaschinen, um sich eine neue Existenz aufzubauen. „Sie glauben gar nicht, wie viel man in Afghanistan mit ein paar Hühnern erreichen kann“ allerdings auf Eis. Wann es weitergeführt werde, sei noch ungewiss.

In diesem Jahr war die IOM (Internet: www.iom.int) nach Struck Angaben bisher rund 180 Afghanen bei ihrer Rückkehr behilflich. Struck ist die Informationsarbeit besonders wichtig: „Hauptsache, die Betroffenen wissen, dass es und gibt.“ Ob die Angebote tatsächlich wahrgenommen werden, stehe auf einem anderen Blatt.



Quelle: Darmstädter Echo, Seite 11 vom Montag 30. Oktober 2006

 

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2. Jahr             38. Hausgabe                        November 2006