HESSEN Neue Staatssekretärin eckt sogleich mit Aussage zu ihrem Heimatland Ungarn an
WIESBADEN. Hessen bekommt mit Zsuzsa Breier eine neue Europa-Staatssekretärin. Die Ungarin ist bei ihrem ersten Auftritt in Wiesbaden aber sogleich in die Kritik geraten.
Breier (48) sorgte mit Äußerungen zum ungarischen Ministerpräsidenten für Wirbel. "Ich halte Victor Orban für einen Demokraten. Er kommt aus einer liberalen demokratischen Tradition", sagte sie.
Der rechtskonservative Orbän steht europaweit in der Kritik wegen seines Umgangs mit der Pressefreiheit und der Justiz. Breier sagte aber auch zur Entwicklung in ihrer Heimat: "Es gibt sicherlich Schwierigkeiten, und es gibt Fehler." Die promovierte Germanistin wird zum 1. Juni Europa-Staatssekretärin. Sie löst Nicola Beer (FDP) ab, die Kultusministerin wird. Breier lebt seit zwölf Jahren in Berlin und hat fünf Kinder.
SPD, Grüne und Linke erklärten, Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) habe mit seiner Wahl kein glückliches Händchen bewiesen. Breiers Demokratieverständnis sei fragwürdig. Die Ausländerbeiräte in Hessen begrüßten hingegen, dass eine Frau mit Migrationshintergrund das Spitzenamt übernehme. Das sei von hoher symbolischer Bedeutung. Nach Angaben der Staatskanzlei ist Breier das erste Kabinettsmitglied in Hessen ohne deutschen Pass.
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